Sonntag, 5. Juni 2011

Kur, rote Frauen & kleine Bälle

Da steht sie rum, die rote Frau, mitten im Kurpark und mein Kind hat das Wesen äußerst interessiert beäugt und fand das ausgesprochen witzig. Die Dame muss Sommer wie Winters da herumstehen und hat nicht mal das kleinste Feigenblatt zum wärmen. Armes Ding. 

Gestern waren wir also meine Mutter besuchen, ungefähr 160 km von hier entfernt zur Anschluss-Reha, wie es sich exakt nennt. 3 Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, und 14 Tage nach der großen OP kam sie direkt dort hin. Und damit sie noch weiß, wie wenigstens Teile der Familie aussehen, haben wir gestern ein bisschen ihre Ruhe gestört. 

Unter anderem gab es dort eine "Wandelhalle", in der man das Quellwasser der Umgebung trinken konnte.Tochterkind fand es sehr lustig, überall mal das Wasser anzudrücken:







Wie in jedem guten Kurpark gibt es natürlich auch so ein nettes Spiel mit kleinen Bällen, bei dem ich grundsätzlich hoffnungslos versage. Ich schätze, ich habe einen massiven Knick im Blick, oder einfach generell eine schlechte Grundmotorik. Bei mir sieht es am Ende nämlich immer so aus:



Auch nach 6 Schlägen sieht es praktisch nie so aus, wie es sollte. Immer nur bei anderen ist das Ergebnis das, welches es sein sollte:

Nun denn, dass Kind freut sich umso mehr, wenn es selbst die alte Muddi nicht packt, den ollen Ball ins Loch zu schubsen, Minigolf wird eben völlig überbewertet ;-D



Dafür waren diese rosa Gesellen wirklich ein schöner Anblick:

Das Kurhaus an sich ist jetzt nicht sooo der Brüller, teilweise etwas angestaubt, in manchen Ecken bisschen muffig und nicht wirklich ein Highlight. Meine Mutter ist zwar auch "schon" 66 Jahre jung, aber sie sieht einfach nicht so aus und gibt sich auch überhaupt nicht so. Sie ist trotz der schweren OP ziemlich fit, läuft viel und schnell und alle anderen Mitbewohner in diesem Kurhaus sind, naja. Sagen wir, wie es ist. Alt. Wirklich alt. Das soll einfach nicht böse klingen, aber es ist schon ein komisches Gefühl. Alles wirklich deutlich ältere Menschen, viele mit Rollator und Gehstöcken. Naja. Hauptsache, meine Mutter kann sich erholen, wenn sie auch eher viel allein jetzt dort ist. Aber sie sagt, sie genießt es trotzdem. 

Der einzige wirkliche Lichtblick ist die Dachterrasse, die zwar noch nicht fertig gebaut ist, dafür aber einen netten Ausblick bietet: 


In vierzehn Tagen kommt sie dann wieder heim und ich hoffe, hoffe, hoffe sehr, sie kann sich bis dahin weiter gut erholen.  Und vielleicht hat der liebe Gott (oder wer auch immer dafür zuständig ist) endlich ein Einsehen und  es war die letzte Runde mit dem blöden Krebs. Wir haben es dreimal durch, ich finde, dass langt für die nächsten 100 Jahre. 

Oder?

3 Kommentare:

  1. Ich wünsche Deiner Mama und Euch einfach nur viel Kraft und dass es endlich aufhört.
    Ich weiss sehr gut, wie es Euch geht - haltet durch!

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  2. Bewundernswert, wie toll eure mutter damit umgeht und schon wieder so fit ist... ich wünsche ihr ganz, ganz viel Kraft und drücke beide daumen, dass es damit ein ende hat!

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  3. ich finde auch, 3x reicht jetzt! gute besserung an eure mama, ich hoffe sie wird kontinuierlich fitter und ist bald wieder daheim, in eurem kreis.

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