Freitag, 31. Januar 2014

Auffangnetze II


Freundschaften fangen mit Begegnungen an...Irgendwie Irgendwo Irgendwann... Und man ahnt nicht, dass dies einer der wichtigsten Menschen in deinem Leben werden kann!!

 

Wenn ich heute über die nächste tiefe Freundschaft schreibe, dann staune ich in erster Linie immer darüber, dass wir uns "erst" ca. 5 Jahre kennen. Vielleicht ist es auch ein Krümel mehr, so ganz genau weiß ich das nicht mehr. Zum ersten Mal gesehen habe ich sie glaube ich im Jahr 2008 im Sommer. Es ging mir damals so überhaupt nicht gut und ich war hier im örtlichen Park auf einer Wiese mit Bekannten. Und sie auch, zusammen mit ihrer kleinen Tochter, damals 4 Jahre alt und gerade in den Kindergarten meiner Tochter gekommen. Wir haben gar nicht viel geredet und später dann immer mal mehr, weil wir uns im Kindergarten beim typischen Bringen-Abholen-Mamadienst sahen. Irgendwie wurde es immer mehr, so wirklich genau weiß ich es nicht mehr. 

2009 durfte ich dann einen hübschen runden Geburtstag feiern und ich habe sie eingeladen, noch sehr unsicher, ob das nicht ein bisschen "too much" war, die erste Einladung und dann gleich so einen dramatischen runden Geburtstag. 

War es offenbar nicht. 

S. ist heute hier direkt am Ort meine engste Vertraute, der lustigste und unkomplizierteste Mensch, den ich so kenne. Optisch sind wir so unterschiedlich wie Sonne und Mond, allerdings teilen wir uns eine Körper-und - tadaaaa... eine Schuhgröße. Ungewöhnlich, wenn man mit 174 cm und 42 iger Füßen durch die Welt trabt ;-)

In ganz vielen Dingen sind wir uns sehr ähnlich und ich freue mich immer wieder, wenn sie auf gewisse Dinge sofort genauso reagiert wie ich. Und trotzdem gibt es genug Unterschiede, die es erst richtig rund machen. 

Jetzt in dieser wirklich nicht sehr angenehmen Zeit, ist sie diejenige, die einfach da ist. Ich muss nicht fragen. Sie ruft an, schickt Nachrichten, fragt wie es aussieht, ob ich Hilfe brauche. Sie hört zu, immer, immer, immer wieder und wenn es hundertmal die gleiche blöde Leier ist und nie gibt sie einem das Gefühl. zu nerven. Und wenn ich zum 101. mal den gleichen Bockmist mache, bekomme ich zwar gesagt, dass mein IQ deutlich unter einem Knäckebrot liegt, aber genau dafür liebe ich sie. Manchmal macht sie mich verrückt, wenn ich wieder allzu trottelig und spießig rumfallen möchte, dann bekomme ich einen ordentlich Tritt verpasst und ich sehe ein, dass ich wohl doch noch nicht 92 Jahre alt bin. Wir teilen uns unsere  Töchter und sie bespasst meinen Hund, wenn ich zur Zeit mal wieder so richtig in Organisationsnot gerate. Und selbst wenn es draußen schüttet, bekomme ich nicht das Gefühl, dass es sie jemals nervt. Das ist ein wirklich wunderbares Gefühl und selten zu treffen.

Unsere Töchter sind inzwischen sowas wie Wahlschwestern, optisch unglaublich ähnlich, was oft genug dazu führt, dass man sie tatsächlich für Schwestern hält. Und die 1,5 Jahre Altersunterschied passen auch. 

Hier hat sich etwas nicht gesucht und gefunden, langsam entwickelt und ich bin heute unendlich dankbar, dass es sie gibt. 

Liebe S., es ist immer wieder schön mit Dir, mit Dir zu lachen, zu heulen, Mamadienste zu verrichten, zu reden, jaaaa, inzwischen auch mal einen trinken *smile*,  es ist so toll, dass Du mich zur Zeit erträgst und ohne zu zucken immer da bist für mich. Selbst in Teheran, San Francisco, Mexiko oder wo Du gerade mal wieder liebevoll Sommersonnenstrandundpalmen-Postings im Gesichterbuch absetzt. Danke, dass es Dich für mich gibt!!

Montag, 27. Januar 2014

Auffangnetze


Freunde sind Engel, die uns wieder auf die Beine helfen, wenn unsere Flügel vergessen haben wie man fliegt!

 

 

In all´dem Dunkel gibt es Freunde, die da sind. Manche Hunderte von Kilometer weg. Wie z.B. meine allerliebste Freundin C., sie lebt gut 600 km von mir weg.  Nichts für mal eben kurz auf einen Kaffee vorbeikommen. Kennengelernt haben wir uns 1996. Es erschreckt mich, dass es im Juni tatsächlich schon 18 Jahre sind, die wir uns kennen. Unfassbar. Im Zug saß sie damals neben mir, mit Buch und Ohrenstöpsel. Alles an ihr rief  "sprich mich nicht an"!. Wie gut, dass ich unfassbar penetrant sein kann und auch sie über kurz oder lang aufgab, dass Buch zur Seite legte und die Stöpsel aus den Ohren nahm. Was für ein Glück. Die 600 km Zugfahrt vergingen wie nichts und am Ende waren wir Freundinnen. So etwas ist Bestimmung, wir mussten uns einfach begegnen. Und sowas wie meine große Liebe unter den Freundinnen. Seelenfrau. Ein Mensch, der mir schon unglaublich oft Flügel verliehen und mir unendlich oft auf die Sprünge geholfen hat. Immer und immer wieder. Ich glaube, ich habe nicht mal einen Bruchteil dessen, jemals an sie zurückgegeben.

Wir haben uns jahrelang ganz, ganz oft besucht, beide kinderlos war das ziemlich problemlos. Manchmal locker 10 x im Jahr. Gemeinsame Kurzurlaube... Berlin 2000 Loveparade.. meine Güte *grinsheutenoch* ("ist noch Sekt im Kühlschrank"), Sylt ("wir lassen ihn halt bei uns pennen") oder Gran Canaria ("mein Gott ist das still hier oben")... alles wussten wir voneinander und haben es miteinander geteilt. Trotz der 600 km. Mit den Jahren wurde es schwieriger mit dem besuchen, trotzdem war das Band immer da. Sie ist meine Trauzeugin, mein Kind trägt ihren Namen als Zweitnamen. Und egal wie lange wir uns manchmal nicht gesehen haben, unser "Band" ist immer da, sofort. Wir müssen es niemals suchen, wir "sehen" uns immer sofort. 

Ihre Herzensweisheit ist ein Schatz und ich bin sehr dankbar sie zu kennen. Sie meine Freundin zu nennen. Zu wissen, sie ist da. 600 km weit weg. Aber immer nah. 

To be continued ...

Sonntag, 26. Januar 2014

Der erste Schritt

.. kann uns befreien ...

Ich frage mich schon, warum mir genau jetzt zum ersten Mal dieses neue Lied von Peter Maffay über die Füße fällt. Ist ja nun nicht so, dass ich bekennender Fan wäre und regelmäßig seine Musik höre.. aber das hier haut rein ...


Freitag, 24. Januar 2014

Alles auf Null

9,5 Jahre lange habe ich nun dieses Weblog und noch nie gab es so lange einen Stillstand. 

Stillstand im gleichen Sinne gab es allerdings in meinem Leben nicht und was anfänglich im Sommer nach meinem letzten Eintrag noch mit Unlust, keine wirkliche Zeit und keine berauschenden Themen zu begründen war,  bekam neue Farbe und Intensität, als mein Leben ab September beschloss, mich zu überholen. Setzte vorsichtig die Daumenschrauben an, erhöhte den Druck, ließ ein bisschen locker um gleich darauf umso fester anzuziehen. 

Steigerungsmöglichkeiten gibt es immer, wie ich beeindruckt feststellen konnte und via Oktober/November/Dezember landete ich im roten Bereich des Worst Case. Die tatsächlich im Inferno stehenden Menschen haben ihren roten Bereich dabei sicherlich phasenweise noch überstiegen, der entstandene Wirbelsturm hat mich mitgerissen und  mich irgendwann jetzt so langsam fürs erste ausgespuckt. 

In diesen letzen Monaten und ganz besonders ab Ende November ist ein Tornado durch mein Leben gerast und nicht ein Stein steht mehr auf dem anderen. Ich habe Erfahrungen gemacht, auf die könnte ich gut und gerne verzichten. Aber am Ende bringt einen ja alles im Leben nur durch Erfahrungen wieder weiter. Es gab Menschen, die gerade noch rechtzeitig die Maske fallen liesen um mich zutiefst erschreckt zurückzulassen und mir bewusst gemacht haben, wie beeinflussbar man ist. Es gibt Menschen, die mir Halt geben und mir das Vertrauen lassen, dass es auch anders geht. Die Stärke geben, immer wieder ihr Ohr leihen, oder auch ihr Smartphone, wenn die Kilometer zwischen uns zuviele sind, für persönlichen Kontakt. Die Wärme verschicken in Form von Postkarten, Briefen und ganzen Päckchen voller warmer Gedanken und Plätzchen. 

Zwischen all dem Grauen das Einzug gehalten hat, befinden sich lauter kleine Lichter, die mir zeigen, es ist nie ganz Dunkel im Leben. 

Um meinen Gedanken wieder einen Platz zu geben, überlege ich weiter zu bloggen, aber wohl nicht hier. Nicht in diesem Blog. Dafür muss ein neuer her, nur für diesen Weg. Ob und wie ich ihn öffentlich mache, weiß ich noch nicht genau.

Ich habe einen krebskranken Ehemann, eine krebskranke Mutter und stehe auch sonst vor einem Berg an Trümmern. Nun gilt es anzufangen aufzuräumen und den Weg wieder freizumachen. Der Anfang ist gemacht und es verspricht spannend zu werden. Und ganz bestimmt anstrengend. 

Aber wie hat 2001 mal jemand zu mir gesagt "Du packst auch den eisernen Besen aus, wenn Du Entscheidungen getroffen hast".

Ich habe den Besen mal aus dem Keller geholt und saubergemacht ;-)