Donnerstag, 30. September 2010

Blick in die Zukunft

Heute auf der Straße.

Ich laufe zur Schule um das Tochterkind abzuholen.

Begegnet mir ein älterer Herr mit Rollator.

Im Korb vorne drin: Eine große blaue Tasche mit Aufdruck "Hausapotheke"

Sehr morbid war dieser Anblick. Sehr skuril.

Was mich aufgrund meiner ja nicht mangelnden Alterszipperleins dazu brachte, folgendes Experiment durchzuführen:

Wie sehe ich im Alter aus???????????????????

Das gute alte Internet hilft da ja immer:




*hust*Entzückend.

Na dann.. weiß jemand Online-Seiten für Rollatoren? Damit ich mir schon mal ein schickes Modell aussuchen kann???????

Montag, 27. September 2010

Ringelpiez mit Gänsehaut

Manche Dinge braucht kein Mensch.

Montagmorgen. 07:10 Uhr.

Besuch auf der heimischen Gästetoilette.

1 m² groß (kein Scherz, wer mehr wiegt als 100 KG kann den Raum leider nicht betreten und sollte er spontan während der Sitzung zunehmen, was eher selten vorkommen dürfte, wird er den Raum leider nicht mehr verlassen können..)

Muttern muss auf selbiges Örtchen.

Und bemerkt während der Nutzung eine Bewegung auf dem Fußboden. Ganz in der Nähe der 42 iger Füße, die in übergroßen Puschen stecken.

Was sich da urplötzlich bewegt und hektisch ums Klo rennt?

RICHTIG.

Eine dicke, fette, behaarte, widerliche (sorry, ich kann nicht anders) HAUSSPINNE.

Toll.

Ganz toll.

Ich habe versucht das Vieh zu hypnotisieren und während mir der Schweiß ausbrach, weil ich nicht wusste, wohin mit meine Füßen, hat es sich irgendwann direkt an die Tür gehockt. Mittig.

Denkvorgänge um diese Uhrzeit und unter diesen Voraussetzungen sind - zumindest was meine Person betrifft - eher wenig produktiv. Eine fette Hausspinne und ich, eingesperrt in einem 1 m² kleinen Raum, mit nichts als weichen Hausschuhen, einer Rolle Klopapier, einer Klobürste und dem Gästehandtuch bewaffnet.

Ein sehr ungerechter Kampf.

Als mir klar wurde, dass ich schlecht bis zum Nachmittag und dem eintreffen meines Gatten im Klo verweilen konnte, habe ich todesmutig im schneckentempo die Tür geöffnet. In Gedanken sah ich das Monster bereits in die unmittelbar hinter der Tür stehenden Schuhe der Familie M. verschwinden, was bedeutet, dass ich leider alle Schuhe hätte verbrennen müssen. Noch dazu steht das Schuhregal auf einer schwarzen dicken Fußmatte, das Biest wäre praktisch unsichtbar in einem der Schuhe verschwunden...

Gut. Kommen wir zu der nass geschwitzen Person in der geöffneten Klotür zurück, die mehr oder weniger gehetzt ihren Nachwuchs zu sich rief. Was das liebe Tochterkind aufgrund des panischen Untertons in Mutters Stimme ausnahmsweise mal umgehend ausführte.

Ebenfalls meine Bitte, mir die schwersten Papa-Schuhe zu reichen, die es finden kann.

Und das Spinnentier war so nett, sitzen zu bleiben und sich kurz darauf von 46 iger Männerschuhen ins Jenseits befördern zu lassen.

Ich weiß.

Ich bin ein Tiermörder, unsensibel und ein schlechtes Vorbild.

Mein weinendes Kind hat mir auch ein zusätzlich bitteres Gewissen verpasst. Sie fand das äußerst fies von mir, die Spinne zu erschlagen.

Ok. Ich werde Buße tun müssen.

Aber eine fette Spinne und ich, auf so kleinem Raum. Das muss tödlich enden.

Und so jung bin ich ja nicht mehr, meine Nerven schlecht und wer weiß, zehn Minuten länger und die Spinne würde sich jetzt ins Fäustchen lachen..... (ok, umfallen hätte ich nicht können in dem kleinen Raum, das wäre eine aufrechte Leiche geworden.. )

Sonntag, 26. September 2010

1983

Boah. Ich bekomme gerade einen Backflash - durch diesen Link hier:

http://www.coverbrowser.com/covers/bravo/28

Ok, ich fühle mich jetzt wie ein Dinosaurier.

Aber Limahl, Kajagoogoo.. Gazebo.. wie herrlich ist das denn?

Bitte, wem geht es wir mir und er/sie kann sich sogar teilweise noch an die Titelbilder erinnern?

Damals. Vor tausend Jahren ;-D

Dienstag, 21. September 2010

Kindermund Hoch 2

Wie herrlich und wie unterschiedlich die berühmten Sprüche aus den Tiefen des Nachwuchses so sein können, durfte ich heute innerhalb von wenigen Stunden erleben!

Spruch 1 wurde mir nach dem Dienstäglichen Schwimmkurs-Mütter-Horror-Programm geliefert. Jeden Dienstag begegne ich nämlich all´meinen Sünden in Form von 125 Menschen in einer Umkleidekabine, der Dusche und auf dem Weg zum Becken. Muttern selbst angezogen, versucht Tochterkind und Neffen zur Schwimmstunde einzuschleusen ohne zwischen 30 gackernden 10 jährigen Mädels hysterisch zu werden - und schaltet Hirn + Ohren ab, wenn es darum geht, die zwei nach der Schwimmstunde zu duschen (selbstverständlich immer noch cpl. angezogen), abzutrocknen und anzuziehen.

Ich schweife ab, wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich ungefähr 3 Liter Schweiß verloren hatte und dehydriert und innerlich weiße Mäuse sehend die zwei Kids ins Auto verfrachtet habe.

Dort dann entstand Spruch 1 dieses Tages.

Auf der Rückbank im Auto plappern die zwei Schwimmmäuse und ich höre meinen Neffen (6) zu meiner Tochter (6) sagen

"weißt Du, die größeren Leute als wir, die sterben alle früher!" .

Ich musste bereits innerlich sehr grinsen und fragte mich gerade, wie sie auf so ein morbides Thema gekommen sind, als mein Neffe seinen Satz beendete..

"so wie zum Beispiel Tante N.... !" (meine Wenigkeit).

Äh ja. Ich war dann doch kurz sprachlos und fragte ihn aber höflich, ob ich wohl noch ein bisschen leben dürfte, was er mir freudestrahlend bejahte.

Puh. Nochmal Glück gehabt ..

Spruch 2 war gerade eben. Und hat wieder gut gemacht, dass mir heute Nachmittag sprichwörtlich schon das Grab geschaufelt wurde *grins*:

Tochter ist gegen halb sieben Uhr hoch, Kinderprogramm im TV im ersten Stock zu sehen. Ich habe hier unten etwas anders geschaut. (Pädagogisch einwandfrei - ich weiß.. ).

Um sieben Uhr steht sie oben an der Treppe und ruft mich:

"Mama, darf ich unten weiter Pur + gucken mit Dir zusammen?"

"Ja, klar, sage ich, komme runter"

Ruft es zurück:

"Weißt Du Mama, ich habe nämlich eben überlegt, dass Du da unten bestimmt auch einsam bist, weil ich habe mich hier oben auch einsam gefühlt! Wenn ich runter komme, sind wir nämlich nicht mehr alleine."

Hach ja.

Alles wird gut. Ich muss zwar früher sterben, aber vorher darf ich noch mit meinem Kinde Pur + schauen ... ;-D

Freitag, 17. September 2010

Luxusweibchen

Jetzt habe ich lange nach einem Bild gesucht, dass zu meinem Bloginhalt passt, für den Anfang bin ich nicht fündig geworden, aber vielleicht stolpere ich doch noch über eines.. vermutlich müsste ich einfach ein Foto von mir hier einstellen, heute, aber wer will das schon sehen. Ich jedenfalls nicht. Nach 10 Tagen Streptokokken-Party geht es mir zwar immerhin soweit gut, dass ich nach einer Stunde wach und mit kleinster Bewegung nicht mehr sofort auf der Couch zusammenfalle wie ein Hefeteig in der Zugluft. Aber das Aussehen bewegt sich noch zwischen Nudelabschrecken und Geisterbahn.

Und so habe ich heute früh mein Kind zur Schule gebracht um mich um halb neun Uhr mit einer Freundin zu treffen. Frühstück. Dort saßen wir und entsprachen dem gängigen Klischee von Muttis, die nichts besseres zu tun haben. Bis halb zwölf Uhr. Drei Stunden.

Wieder zuhause habe ich einen Sack Altkleiderwäsche, eine Tüte Altbatterien und einigen Kram zum verkaufen ins Auto geworfen. Kurze Runde durchs Ort, Altkleidercontainer, Kasten für Batterien und den Laden, wo wir zur Zeit ein Regal angemietet haben und Flohmarktmäßig Zeug zu verkaufen. Lohnt sich im Moment aber noch genau gar nicht.

Wieder daheim hat die Dame Mittag gegessen, Spülmaschine ausgeräumt, eine Ladung Wäsche aufgehängt um dann wieder loszuziehen, Kind von der Schule holen. Auf dem Heimweg ein Eis fürs Kind (in dem Eissalon, in dem ich bereits den ganzen Morgen verbracht habe.. ), über den Markt, Brot, Kuchen und Blumen gekauft. Nach Hause.

Dort mit Mühe und Not im Erdgeschoss ein bisschen aufgeräumt, Staub gewischt und Bäder geputzt. Ehemann kommt von der Arbeit und macht sich sogleich daran einen Einkaufszettel zu machen und zieht umgehend los, den Wocheneinkauf tätigen.

Die Dame des Hauses hingegen zieht mit Kind wieder los, zur Eisdiele (nun ratet, WELCHE) um sich mit anderer Freundin und deren Kind zu treffen. Nach einem Latte geht es kurz noch in die Bücherei und von dort aus dann zu einem Spielplatz, wo sich die Kinder sofort davon machen und sich die erschöpften Muttis in der Sonne auf einer Parkbank platzieren.

Gegen 18 Uhr zieht man gemächlich wieder Richtung Heimat, weil kühl geworden. Der Ehemann steckt mit dem Kopf im Eisschrank (so ein Ding mit 4 Schubladen) und taut das Monster ab. Wow.

Die müden Damen schleichen leise aus der Küche und lassen ihre entzückenden Hintern auf die Stühle sinken, trinken ein bisschen Schorle und führen sich einen spätnachmittaglichen Kuchen zu Gemüte. Untermalt von den leisen Arbeitsgeräuschen aus der Küche.

Man könnte meinenich habe das alles geträumt, aber ich habe mich gezwickt und siehe da, ich bin wach. Vielleicht war das heute auch ein Paralleluniversum? Jetzt jedenfalls liege ich im Bett, neben mir das schlafende Kind (Schule macht echt platt, ab 20 Uhr schläft sie praktisch im Stehen) und mit dem Netbook auf dem Schoß.

Luxusweibchen.

Man könnte sich echt dran gewöhnen.

Müsste man nur noch jemand finden, der den liegengebliebenen Haushalt inzwischen erledigt.
Interessenten hier???

Dienstag, 14. September 2010

Gedanken dieser Tage

Was habe ich gedacht, als ich diese Kastanie heute früh auf dem Weg von der Schule nach Hause gefunden habe? "Huch, jetzt ist es tatsächlich schon Herbst" Die allererste in diesem Jahr, nicht schön, aber fotografisch festgehalten. Meine Güte. Und was mich noch mehr irritiert ist, dass ich noch genau weiß, wie sehr ich im vergangen Jahr gestaunt habe, dass es "schon" Kastanien gibt. Schon ein bisschen abstrus, was einem da am frühen Morgen durch den Kopf geistert.

So richtig auf Herbst eingestellt bin ich noch nicht, keine Ahnung, ob ich überhaupt eine Jacke habe, die für die nächste Zeit geeignet ist, geschweige denn, dass ich den Kleiderschrank vom Tochterkind schon ausgemistet hätte. Nicht, dass praktisch alle Langarm-Oberteile zu klein geworden wären. Nö. Seufz. Mag das jemand für mich machen?

Meine Gedanken gestern waren von ganz anderer Sorte.

Da habe ich Ärzte besucht, mir ist langweilig, den blöden Streptokokken in meinem Körper gehts zu gut und so dachte ich, ich setze mich mal wieder in Wartezimmer.

In Wartezimmer 1 saßen 8 Menschen außer mir und es war schweigende Stille. Diese Stille, in der mal einer leise seufzt, auf dem Stuhl herum rutscht, genervt auf die Uhr blickt, Zeitung liest - oder wie neulich eine Dame, die aus einer Plastikdose heraus futterte. Fürchterlich schmatzend und die Dose in Mundhöhe haltend, schob sie sich irgendwas undefinierbares in den Mund. Kaute und sprach dabei unentwegt mit ihrem ebenfalls anwesenden Mann. Ich musste mich sehr beherrschen, keinen öffentlichen Mord zu begehen. GRUSELIG. Am Ende packte sie eine 1.5 ltr. Flasche Orangensaft aus, setzte den Kanister an und trank daraus. Himmel. Meine Blicke müssten tödlich gewesen sein, aber ich wurde von der Ärztin aufgerufen, ehe ich mit einer Zeitschrift zuschlagen konnte.

Gut, kommen wir zurück zu der üblicherweise schweigenden Stille im Wartezimmer (es sei denn man ist beim Kinderarzt, aber das ist ein anders Thema ;-D ). Wie ich da so saß, kam mir der Gedanke, man müsste einfach mal den Versuch starten, laut alle Leute anzusprechen. So nach dem Motto "jeder erzählt jetzt mal was von sich". Gesprächskreis im Wartezimmer. Ich habe mir das gedanklich intensiv ausgemalt und fand das eine lustige Vorstellung. Was wohl passieren würde? Ob man sofort von den Leuten mit den weißen Jacken abgeholt wird? Oder ob einem die anderen Wartenden den Vortritt zum Arzt lassen? Nur um einen los zu sein?

Ich fand die Idee spannend. Könnte man variabel auch in vollen Aufzügen testen.

Wartezimmer 2 gestern war langweilig, weil leer und Selbstgespräche sind auf Dauer auch doof. Immerhin gab es einen Wasserspender, der blubberte vor sich hin, was die Stille unterbrach.
Die Ärztin, sehr nett, sehr lustig, sprach dann mit Blick auf die Röntgenaufnahmen meiner Füße und Hände "da haben wir eine beginnende Polyarthrose, dass kann schon vorkommen in unserem Alter" . Meine Gedanken dazu waren sehr einseitig und mein Blick leicht debil. Arthrose. "In unserem Alter" Ich finde, dass hört man gerne. Besonders wenn sich rausstellt, die Ärztin ist jünger als man selbst.

Was mich auf den nächsten Gedanken brachte.

Wann bitteschön, fing das an, dass die behandelnden Ärzte jünger waren als ich?????????? Da läuft doch was schief? Bitte. Die waren IMMER ÄLTER. Seit wann bekommen die ihre Zulassung kurz nach dem Abitur??

Gut, springen wir nochmal kurz zurück zum gestrigen Tag. Der damit abgerundet wurde, dass mich jemand wortreich davon zu überzeugen versuchte, dass ein Kind nur dann vernünftig erzogen wird "wenn es mal ab und zu ordentlich ein paar hinter die Ohren gibt". Wie gesagt, wortreich, strahlend, enthusiastisch und völlig überzeugt wollte man(m) mir klarmachen, dass es manchmal einfach "sein muss". Gut. Ich habe den Versuch aufgegeben, irgendwie Vernunft walten zu lassen, aber als ich kurz davor war zu überlegen, ob es ihm gut täte, mal ordentlich ein paar von mir hinter die Ohren zu bekommen, brach ich das Gespräch ab. Selten jemanden erlebt, der davon so überzeugt ist und einen sogar mitten auf der Straße dazu bekehren will.

Ich jedenfalls, werde mich jetzt mit Arthrose + Streptokokken auf meine Couch zurückziehen, mal schauen, was wir für eine wilde Party feiern und auf welche weltbewegenden Gedanken ich dabei noch so komme .. ;-D

Freitag, 10. September 2010

Alles Warten hat mal ein Ende ;-D

Dieses Kribbeln im Bauch, dass man nie mehr vergisst, hat jetzt ein Gesicht....

Leonard Constantin ist da.

Spannend hat er es gemacht, mein Neffe Nr. 4!!

Liebe A + B, Ihr zwei Süßen, dass habt Ihr toll gemacht, wir freuen uns so sehr mit Euch und natürlich, den kleinen jungen Mann zum ersten Mal live zu sehen!!

Lieber Leonard, herzlich Willkommen im Leben, in einer großen verrückten Familie, mit jeder Menge männlicher Verstärkung und einer großen Cousine, die später mal mit Euch Junx zusammen um die Häuser ziehen kann!! Da weiß ich sie dann immer in allerbesten Händen.

Wir wünschen Dir offene Arme und Hände, die Dich tragen und sind ganz sicher, dass Du glücklich und fröhlich mit uns allen zusammen viele tolle Sachen erleben wirst.

Auf dem Weg ins Leben..


..bedeutet warten, warten warten .. ;-D

Samstag, 4. September 2010

.. und es kam von irgendwo ein Lichtlein her..

Ich weiß, es ist schon wieder einen ganzen Monat her, dass ich mich hier habe blicken lassen und ich gebe zu, ich war eben selbst ganz erstaunt. Das mit der Zeit ist wirklich relativ und vor allem relativ schnell.

Nun, nicht das nichts passiert wäre, immerhin bin ich jetzt seit dem 17.08.2010 ganz offiziell eine Schulkindmama. Den Satz "Die Schule ist doof", habe ich bereits in Woche 2 zu hören bekommen, die ersten Hausaufgaben wurden bereits vergessen, die ersten zerknüllten Arbeitspapiere aus dem Ranzen gezogen und wegen zu vielem "plappern" mit der Banknachbarin (die beste Freundin), wurde die junge Dame bereits einmal woanders platziert. Ich denke also, ich darf mich warm anziehen mit dem I-Dötzchen und die nächsten 10 oder mehr Schuljahre dürften nicht langweilig werden ;-D

Danach fingen bei mir fast wie aus heiterem Himmel Gelenkschmerzen an, war es erst der linke Zeigefinger, sprang es dann *hüpf*, auf alle Fingergelenke, die Handgelenke, die Ellbogen, Knie, Fußzehen über und plagte letztendlich sogar die Muskeln.

Es ist echt nicht nett, Diagnose steht noch aus, der erste Fingergelenkknochen hat bereits eine Schwellung und ich finde, an folgendem Geburtstagskartentext, den ich mal irgendwo gelesen habe, ist viel wahres dran .

"Wenn Du über 40 bist und Du wachst morgens auf und es tut Dir nichts weh, dann bist Du tot"

Jo.

Kann ich bestätigen.

Und da ich noch lebe, möchte ich ein weiteres Phänomen in meinem Leben nicht verschweigen.

Das rote Licht.

Wahlweise ist es auch eine rote blinkende Schrift, je nach Ausführung oder Hersteller ist das ja verschieden. Es führt aber am Ende alles auf dasselbe hinaus.

Kaffeevollautomaten lieben mich. Sie sind wie kleine Kinder und sie fordern ständig meine volle Aufmerksamkeit. Je länger ich sie mißachtet habe, umso mehr.

Kaffemaschine Nr. 1 hier in der heimischen Küche. Ich trinke wenig Kaffee daheim, vielleicht 3-4 Tassen Kaffee in der Woche. Der Rest geht auf das Konto meines Mannes. Und doch, immer und mit einer Ausnahme von einmal von zehn Annäherungen ist es da. Strahlt mich an. Glänzt im Küchenschein rot und satt und ruft "KÜMMERE DICH UM MICH". Da diese Maschine dafür sorgt, dass man nicht nur körperlich, sondern auch geistig rege bleibt, darf der Anwender (in fast 100 % der Fälle ICH) nun herausfinden, was das liebe Maschinchen denn hat.

Möchte es Wasser?
Ist der Kaffeesatzbehälter voll?
Sind die Bohnen leer?
Oder hat es gar Zipperleins, die man nicht findet, erkennt, geschweige denn beheben kann?

So auch eben wieder - ich war zwei Tage nicht daheim, beruflich unterwegs - und was ist? Der erste Kontakt mit der Maschine und da ist wieder.

DAS ROTE LICHT.

Kaffeemaschine Nr. 2 steht im Büro. Ein Markengerät. Kann mehr als nur rot leuchten. Es hat ein Display und sorgt dafür, dass man immerhin ablesen kann, was das Mistding nun wieder will.
Ich befinde mich nur 10 Stunden in der Woche im Büro, den Rest arbeite ich im Homeoffice. Und doch es ist praktisch ohne Ausnahme so, dass ich Montags in die Büroküche komme um mir einen Kaffee zu holen und prompt strahlt mich das nörgelige kleine Ding an und erwartet das ich mich darum kümmere. IMMER. Wir sind (keine Ahnung) locker 20 Personen und mehr, die diesen Automaten nutzen. Und die 18 davon, sind Vollzeit, sprich 38 Stunden in der Woche im Büro. Irgendein Mathe-Profi darf gerne mal die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, mit der es mich treffen könnte.

Das Ergebnis kann ohnehin nicht stimmen. Denn..

.. ich nähere mich.

Und schon springt diese Hexenmaschine in den "Kümmer-Dich-um-mich"-Modus. SOFORT. In der Regel auch 2 Stunden später bei der nächsten Tasse Kaffee. Da ist dann etwas anderes fällig.

Wasser. Bohnen. Kaffeesatz. Oder hier sogar das Pflegeprogramm.

Gerne und häufig ist auch die Milch im Kühlschrank leer.

Aber da gibt es das noch nicht.

DAS ROTE LICHT.

Könnte man doch einführen? Ich bin es ja inzwischen gewöhnt. Maschinen dieser Welt, vereinigt Euch, ich kümmere mich schon.. möchte jemand vorgelesen bekommen? Benötigt Gesellschaft? Wem ist langweilig?

Keine Angst. Einfach rot leuchten. Und ich bin da ...