Freitag, 24. Januar 2014

Alles auf Null

9,5 Jahre lange habe ich nun dieses Weblog und noch nie gab es so lange einen Stillstand. 

Stillstand im gleichen Sinne gab es allerdings in meinem Leben nicht und was anfänglich im Sommer nach meinem letzten Eintrag noch mit Unlust, keine wirkliche Zeit und keine berauschenden Themen zu begründen war,  bekam neue Farbe und Intensität, als mein Leben ab September beschloss, mich zu überholen. Setzte vorsichtig die Daumenschrauben an, erhöhte den Druck, ließ ein bisschen locker um gleich darauf umso fester anzuziehen. 

Steigerungsmöglichkeiten gibt es immer, wie ich beeindruckt feststellen konnte und via Oktober/November/Dezember landete ich im roten Bereich des Worst Case. Die tatsächlich im Inferno stehenden Menschen haben ihren roten Bereich dabei sicherlich phasenweise noch überstiegen, der entstandene Wirbelsturm hat mich mitgerissen und  mich irgendwann jetzt so langsam fürs erste ausgespuckt. 

In diesen letzen Monaten und ganz besonders ab Ende November ist ein Tornado durch mein Leben gerast und nicht ein Stein steht mehr auf dem anderen. Ich habe Erfahrungen gemacht, auf die könnte ich gut und gerne verzichten. Aber am Ende bringt einen ja alles im Leben nur durch Erfahrungen wieder weiter. Es gab Menschen, die gerade noch rechtzeitig die Maske fallen liesen um mich zutiefst erschreckt zurückzulassen und mir bewusst gemacht haben, wie beeinflussbar man ist. Es gibt Menschen, die mir Halt geben und mir das Vertrauen lassen, dass es auch anders geht. Die Stärke geben, immer wieder ihr Ohr leihen, oder auch ihr Smartphone, wenn die Kilometer zwischen uns zuviele sind, für persönlichen Kontakt. Die Wärme verschicken in Form von Postkarten, Briefen und ganzen Päckchen voller warmer Gedanken und Plätzchen. 

Zwischen all dem Grauen das Einzug gehalten hat, befinden sich lauter kleine Lichter, die mir zeigen, es ist nie ganz Dunkel im Leben. 

Um meinen Gedanken wieder einen Platz zu geben, überlege ich weiter zu bloggen, aber wohl nicht hier. Nicht in diesem Blog. Dafür muss ein neuer her, nur für diesen Weg. Ob und wie ich ihn öffentlich mache, weiß ich noch nicht genau.

Ich habe einen krebskranken Ehemann, eine krebskranke Mutter und stehe auch sonst vor einem Berg an Trümmern. Nun gilt es anzufangen aufzuräumen und den Weg wieder freizumachen. Der Anfang ist gemacht und es verspricht spannend zu werden. Und ganz bestimmt anstrengend. 

Aber wie hat 2001 mal jemand zu mir gesagt "Du packst auch den eisernen Besen aus, wenn Du Entscheidungen getroffen hast".

Ich habe den Besen mal aus dem Keller geholt und saubergemacht ;-) 

5 Kommentare:

  1. Hallo Nicole. Ich habe deinen Blog ja jetzt auch über mehrere Jahre verfolgt und mich natürlich auch schon über die Funkstille gewundert. Das hört sich ja alles nicht wirklich gut an und ich wünsch dir viel Kraft für die kommenden Monate/Jahre.

    Manchmal kann es wirklich befreiend sein, mit dem ganzen alten Mist aufzuräumen, in den Papierkorb werfen und auf einer leeren Seite wieder anzufangen

    Ich werde dich natürlich auch weiterhin virtuell verfolgen und wenn ich mir noch eins wünschen dürfte: Nicht mehr so viele Bilder... :)

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    1. Hallo Funkenstein, es ist schön zu lesen, dass Du immer noch hier liest, tapfer!! Ich hatte Deinen Kommentar aus dem November auch erst Freitag gesehen.. sorry... und nun bist Du auch wieder in der Blogliste!! Das mit den Bildern ist ja ein Ding.. wo ich Bilder so sehr liebe... ;-)

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  2. Liebe Nicole da hast Du nun wirklich volle Kanne die schlechten Seiten des Lebens abbekommen. Hoffen wir, dass es nun wieder aufwärts geht. Ich habe Deine Blogbeiträge auch stark vermisst und war vorher froh zu sehen, dass Du wieder was im Blog geschrieben hast. DAS hätte es dann nicht sein müssen *schnüff*.
    Ich wünsche Dir und Deinen Nächsten ganz viel Kraft für den steinigen Weg. Mögen ganz viele Lichter den Tag immer wieder erhellen, bis sich die Sonne ganz zurückmeldet.
    *Euch drück*
    Nala

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    1. Hallo Nala, ich danke Dir sehr für Deine lieben Worte... ja, es hätte netter kommen können. Aber was will man machen. Danach gefragt hat hier keiner, die Karten hat man uns einfach auf den Tisch gelegt. Nun muss man halt hübsch mischen und schauen, dass man am Ende die Partie gewinnt ..!

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  3. Ja, es ist anstrengend. Aber es lohnt sich!

    Deiner Mutter und deinem Mann wünsche ich einen erfolgreichen Kampf gegen diese beschissene Krankheit. Und dir viel Kraft für alles, was auf dich zukommt.

    Ich habe einen Teil davon schon selbst durch und weiß, wie viel Kraft das alles kostet.

    Viele Grüße, Kat

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